Dienstag, 27. Dezember 2011

Auslandssemester ABC: K-R**


K wie Kreditkarte
Ohne Kreditkarte ist man hier verloren. Hier läuft einfach alles mit Kreditkarte, selbst kleine Beträge unter 2 $ werden hier mit Kreditkarte bezahlt... Bargeld sieht man hier selten. Hier reagieren Verkäufer sogar genervt wenn man mit Münzen den genauen Betrag bezahlt. 
Hier zahlt man entweder mit Kreditkarte oder wenn schon Bar dann bitte nur in Scheinen... also sammeln alle hier ihre Münzen zu Hause und tragen regelmäßig dann 10 Kg schwere Tüten zu so Münzautomaten...
Manchmal hat man nichteinmal die Möglichkeit bar zu zahlen!!

L wie Lanes
Für die Nicht-Englisch-Könner: Lanes bedeutet Spuren und da will ich mich über zuerst über die Straßen auslassen. Hier gibt es überall mehrere Spuren... auch innerhalb von kleinsten Orten immer mind. 2 in jede Richtung... einspurig dann nur in kleinen Wohngebieten, auf den Highways und Freeways sind es immer 3-6... überholt wird sowohl links, als auch rechts, keiner drängelt obwohl die Geschwindigkeitsbegrenzungen hier kleiner sind als in Deutschland... auf den Straßen herrscht einfach  mehr ein „Easy going“, und das ist wirklich angenehm zum fahren. Nachdem ich mich hier an solche Autobahnen gewöhnt habe, werde ich wohl zu Hause eine „ganz normale Autobahn mit 2 Spuren“ nichtmehr als Autobahn ansehen können... Ausfahrten können gut und gerne mal 3 Spuren sein, dafür kommen dann wieder 4 Spuren von links und rechts und überall. Und es wird noch verrückter: es gibt Autobahnausfahren nach LINKS! Man stelle sich vor, da ist dann links eine ganz normale Abbiegespur, da hält man dann an und wenn kein Verkehr aus der Gegenrichtung kommt, dann überquert man eine 3-5 spurige Autobahn... verrückt.

Oft gibt es links eine sog. „Carpool-Lane“, da dürfen alle Autos fahren in denen 2 oder mehr Leute sitzen (schwangere Frauen gelten nur als 1 Person, da gab es nämlich schon einen Prozess... die Schwangere hat verloren)... Die Amis machen ja bekanntlich wirklich alles mit dem Auto, drum sitzten auch in den meisten Autos immer nur 1 Person, und das führt dann zu Staus um größere Städte herum. Also wurden die Carpool Lanes eingeführt... und es ist IRRE, ein 4-spuriger Stau und dann links die KOMPLETT LEERE Carpool-Lane... besonders um LA rum erspart die uns immer eine gaanze Menge Zeit. 

Eine weitere witzige Lane die ich hier entdeckt habe, ist die Skateboard-Lane... eine solche gibt es überall auf dem Campus...es gab wohl Unfälle mit den ganzen Skateboard Fahrern auf den Geh- oder Fahrradwegen und drum gibt es überall auf dem Campus einen extra Weg für Skateboardfahrer...

M wie Marketing Communication
Marketing Communication war ein Academic Kurs, den ich an der UCSB belegt habe. Den habe ich supergerne gemocht. Eine Vorlesung ging immer nur 1,25h und ich hatte den Kurs 2x in der Woche. Er war allerdings trotzdem ziemlich aufwendig, da ich dort 2 Projekte einreichen musste, jede Woche unzählige Readings hatte (und zwar wirklich anspruchsvolle Text und immer ewig viel!!), ich hatte ein Midterm im Oktober und ein Final Exam im Dezember und außerdem noch Tests... die Vorlesung selber war aber echt interessant und die Dozentin war einfach nur supergut!

N wie Nutrition:
Nutrition heißt Ernährung oder Ernährungsweise, und die ist hier einfach nur SCHLECHT. Wie schon  früher mal erwähnt sind hier Lebensmittel doch so teuer und Fastfood ist einfach günstig und – ich muss es zugegeben – auch gut hier. Hier in IV gibt es beispielsweise 3 sehr gute Fast-Food-Restaurants die frische Sandwichs oder Wraps anbieten. Andrerseits gibt es hier viel mehr Pizza, Pommes und Pasta Restaurants und natürlich gaaaanz viel Burger und Eiscreme... dunkles Mehl für z.B. dunkles Brot hab ich hier noch nie gesehen und Wasser zählt hier nichtmal als richtiges Getränk... Cola gehört hier noch zu den weniger süßen Getränken, denn Cola wird hier verdrängt von allen möglichen noch viel süßeren und ungesünderen Getränken...
Gesunde und gute Ernährung ist für Studenten hier schlicht nicht bezahlbar!

O wie Open till midnight
Also eine Sache, die ich in Deutschland richtig vermisse werden, sind die nicht vorhandenen Ladenschlusszeiten. Sowas scheint es hier nicht zu geben. Die meisten Geschäfte haben bis Mitternacht auf, manche sogar 24/7. Sonntags kann man genauso einkaufen wie an jedem anderen Tag die Woche... echt sehr bequem.

 P wie Polizei
Die Polizeipräsenz ist hier sehr hoch. Isla Vista hat z. B. eine eigene Polizeistation und die Polizeiautos fahren regelmäßig Patrouille. Es gibt hier aber auch eine Menge Gesetzt, die man beachten muss, sonst ist die Polizei ganz schnell da... 
Besonders genau erklärt wurden uns die Gesetze die Alkohol betreffen: man darf z.B. keinen Alkohol offen herum tragen (geschweige denn getrunken werden!), und wenn man Alkohol in der Tasche hat, so muss dieser Original verschlossen sein.
Angebrochene Flaschen dürfen im Prinzip das Haus nicht verlassen. Und ich will nur dran erinnern: man ist hier ja erst ab 21 volljährig, d.h. alle unter 21 dürfen Alkohol nichtmal trinken oder herumtragen. Wenn man mit einer Person unter 21 in ein Geschäft geht und Alkohol kaufen, dürfen die Verkäufer einem den Alkohol nicht geben, denn sobald jmd. Alkohol kauft, müssen alle Begleiter auch volljährig sein. Ziemlich dumm und nervig! 
Außerdem darf man eigentlich auch wenn man betrunken ist nicht draußen sein. Ist hier nämlich ein Festnahmegrund. Man verbringt eine Nacht im Gefängnis, die einen dann auch noch 1000$ kostet. (ist einem andren Deutschen hier gleich in der 1. Woche passiert!). 
Außerdem wurden wir gewarnt davor uns abends auf den Randstein am Gehweg zu setzten. Das ist hier nämlich ein Indiz dafür dass man betrunken ist. Wer abends stocknüchtern auf dem Randstein sitzt, läuft ebenso Gefahr eingebuchtet zu werden, wie ein total betrunkener...
Des Weiteren muss Alkohol, wenn er im Auto ist, immer im Kofferraum sein – niemals im Bereich wo die Mitfahrer sitzen und wenn man zu Hause eine Party mit Alkohol feiert dürfen keine Minderjährigen (unter 21) anwesend sein und muss außerdem immer die Jalousie geschlossen sein, dass man von außen nicht reinsehen kann.

Q wie  Quit (die Ruhe)

Auf Nachruhe wird in Isla Vista kein sonderlicher Wert gelegt... es ist einfach immer laut. Musik von überall, die ganze Nacht. Eigentlich heißt es überall, dass sehr großen Wert auf Ruhe gelegt wird, das hat uns z.B. der Apartment Manager bei unserem Einzug erzählt. Wir mussten allerdings recht bald feststellen, dass das wohl relativ war... hier ist es wirklich immer laut.
Andrerseits hab ich es auch schon erlebt, dass Partys um kurz nach Mitternacht von der Polizei geräumt wurden, weil man nach 12 keine Musik mehr spielen darf... gibt wohl beide Extreme hier. In manchen Nächten hier, haben wir uns schon oft gewünscht, dass die Polizei mal bitte die Party über unserer Wohnung räumen könnte... aber irgendwie werden ausgerechnet nur die Partys geräumt, die man selber als Gast mit viel Spaß besucht...

An Halloween z.B. war es sogar VERBOTEN Musik nach 18 Uhr zu spielen, was ja auch wirklich mal wieder gesponnen ist...

 R wie Rec Center
Aus unsere Floridareise 2008 hatte ich einen recht negativen Eindruck über die körperliche Verfassung der Amis. Dort waren einfach alle grundsätzlich irgendwie viel dicker, als der deutsche bzw. europäische Durchschnittsmensch. Nun – an der UCSB ist es anders. Hier ist der Durchschnittsmensch (bzw. Durchschnittsstudent) nämlich sportlich! Ich hab an der Uni noch keinen einzigen „Fetten“ (entschuldigt den Ausdruck, aber ihr wisst ja hoffentlich wie ich es meine) gesehen! Hier machen alle Sport, viele sogar sehr exzessiv. 
Die meisten Apartment-Komplexe haben ihre eigenen kleinen Fitnessstudios, überall sieht man Jogger und für die Studenten gibt es das sog. Rec Center (Recreation Center). Fitnessstudio wäre hierfür als Begriff wahrscheinlich eine Untertreibung.
Des Rec Center ist vermutlich 2x so groß wie unser gesamter Uni Campus zu hause. Neben einem an sich schon rießigen „typischen“ Fitnessstudio mit Cardio-Geräten, Hanteln und so Zeug gibt es 2 Fußballfelder, mehrere Beach-Volleyballfelder, ca. 20 Tennisplätze, 3 Basketballplätze draußen, 1 Basketballhalle drinnen, eine Halle für Volleyball, eine für Tischtennis, eine für Badminton und diverse Mehrzweckhallen. Es gibt ein Eishockey-Spielfeld, 10 Squash-Hallen, ein Schwimmbad inklusive Whirlpool, ein Lacrosse-Feld, ein „richtiges“ Fußballstadion und eine Kletterwand!!!!
Und das alles ist zu haben für 60$ für 3 Monate für uns Austausch-Studenten, für die „normalen“ Studenten sogar umsonst. Das Rec Center ist echt suuper!

1 Kommentar:

  1. Hahaha hast echt K-R gemacht :-D I like. Ich glaub ich war aber nicht 21 als ich da mal abends unterwegs war. Zum Glück hat mich keiner erwischt. Bin mal gespannt, was dir zu X und Y einfällt. Bin sehr gespannt.

    AntwortenLöschen